Die Farben des Malers - Szenenwechsel
Arnulf RainerAusgehend von Leonardo da Vinci’s Traktat über die Malerei präsentiert der Kurator Helmut Friedel Werke aus Arnulf Rainers Schaffen, die aufzeigen, wie mit Farben jeweils ganz besondere, emotionale Qualitäten zum Klingen gebracht werden.
Im Nebeneinander von Bildern aus verschiedenen Jahren der Entstehung und durch die unterschiedliche Art der jeweiligen Bearbeitung ergeben sich nuancierte Abstufungen der expressiven Eigenschaften von Weiß, Gelb, Grün, Blau, Rot und Schwarz.
„Es gibt (sechs) einfache Farben; die erste davon ist Weiß, obwohl einige Philosophen weder Weiß noch Schwarz zu den Farben rechnen, da das eine Ursache für die Farben ist und das andere Mangel an Farbe. Wir zählen sie aber trotzdem dazu, weil der Maler nicht ohne sie auskommen kann, und nennen der Reihe nach Weiß als die erste der einfachen Farben, Gelb die zweite, Grün die dritte, Blau die vierte, Rot die fünfte und Schwarz die sechste. Und Weiß setzen wir für das Licht, ohne das man keine Farbe sehen kann, Gelb für die Erde, Grün für das Wasser, Blau für die Luft, Rot für das Feuer und Schwarz für die Finsternis, die sich über dem Element des Feuers befindet, weil es dort keine Materie und nichts Festes gibt, auf das die Sonnenstrahlen fallen und es folglich beleuchten konnten.“ (1)
1) Leonardo da Vinci, Trattato della pittura, lib. I–VIII, MS 75v–76r, Biblioteca Apostolica Vaticana; vgl. Leonardo da Vinci, Sämtliche Gemälde und die Schriften zur Malerei, hg. Von Andre Chastel, Schirmer/Mosel, Munchen 1990, S. 269.
Kurator:
Helmut Friedel
Laufzeit der Ausstellung:
21. Dezember 2017 - 3. Juni 2018